Heinrich Hettrich und Karin Stüber befassen sich in diesem Band mit der Syntax infinitivischer Formen im R̥gveda und den homerischen Epen. Hettrich gibt in einem ersten Teil für den R̥gveda einen Überblick über jene syntaktischen Konstruktionen, an denen in der Fachliteratur als Infinitiv bezeichnete Formen beteiligt sind. Damit schafft er die Voraussetzungen für die Rekonstruktion voreinzelsprachlicher syntaktischer Strukturen. Stüber geht in einem zweiten Teil der Frage nach, in welchen syntaktischen Konstruktionen der homerische Infinitiv alte Muster fortsetzt, die durch den Vergleich mit den Gegebenheiten im Vedischen als ererbt betrachtet werden dürfen. Gegenstand ihrer Untersuchung sind insbesondere Strukturen, in denen die Herkunft des Infinitivs aus einem finalen Verbalabstraktum noch greifbar ist und Desemantisierung noch nicht oder nur in geringem Maß stattgefunden hat.