Die Apostelgeschichte ist die Meistererzählung des Urchristentums. In dem Gedächtnisgemälde des "Lukas" fand die werdende Kirche den Richtungssinn, den sie brauchte, um ihre Herkunft und Aufgabe als Subjekt von Geschichte zu sehen. In neunzehn Studien aus den Jahren 1998 bis 2018 erschließt Knut Backhaus diese Orientierungsschrift der frühchristlichen Schwellenzeit. Der Schwerpunkt liegt auf der komparativen Literatur- und Religionsgeschichte, der Eigenart der lukanischen Geschichtskonstruktion, dem historischen Ort und dem theologischen Potential der Apostelgeschichte. Was die Studien miteinander verbindet, ist das Motiv der geographischen, literarischen und religiösen Grenzüberschreitung: Die Apostelgeschichte stellt den Weg des Evangeliums als dramatische Welt-Reise dar und wird so - mit verblüffend innovativem Kulturwillen - zum narrativen Dokument einer Entgrenzung des Heils.