Zugleich Veröffentlichungen der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission, Band 24
Seit jeher gehören die Städte zu den bevorzugten Kriegszielen der Militärs. Erst aber, als im Laufe des Ersten Weltkriegs der Weg in den totalen Krieg geebnet wurde und die Mobilisierung der Heimatfronten immer breitere Kreise zog, wurde die Unterscheidung von militärischer und ziviler Sphäre zunehmend hinfällig. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der vorliegende Sammelband mit den vielschichtigen Erfahrungen in ausgewählten mittel- und ostmitteleuropäischen Städten in den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Zum einen geht es hierbei darum, die Rolle sozialer, geschlechtlicher und ethnischer Identitäten unter den Bedingungen des Kriegsgeschehens zu beleuchten. Zum anderen zeigt der Band, wie sich die Kriegserfahrungen in den Bereichen von Städtebau und Architektur sowie in der kulturell-literarischen Verarbeitung niedergeschlagen haben. Darüber hinaus beleuchtet er verschiedene Phänomene der langen Dauer, die vom Ersten über den Zweiten Weltkrieg bis in den Kalten Krieg hinein das Beziehungsgeflecht zwischen Krieg und Stadt geprägt haben.