Zurechnung ist ein Grundproblem des Privat- und Unternehmensrechts. Es mangelt bereits an einer einheitlichen Begriffsverwendung und Konzeption. Michael Denga unternimmt eine umfassende Systematisierung wesentlicher Zurechnungstatbestände und zeigt ein Spannungsverhältnis von deutschem Trennungsdenken und europäischer Einheitsbetrachtung auf. So kann insbesondere der häufig rechtspolitische Druck, Verantwortung in immer weiteren Sphären und auch für das Verhalten Dritter zu begründen, im Dreiklang von Ethik, Ökonomik und Privatautonomie reflektiert werden. Zurechnung kann so als Regulierungsinstrument verstanden und durch einen Legitimitätsfilter messbar gemacht werden, wonach Rechte und Pflichten entweder privatautonom zugewiesen werden, oder die Zuweisung als rechtfertigungsbedürftiger Grundrechts- und Grundfreiheiteneingriff zu werten ist.