Antonia Schnitzler untersucht die Gleichstellung nichtehelicher Kinder in Deutschland und England rechtsvergleichend. Dabei geht es ihr auch um die Frage, wie die Rechtsordnungen gesellschaftliche Veränderungen verarbeiten. Deshalb wählt die Autorin keinen primär normativen Ansatz, sondern bezieht den historisch-gesellschaftlichen Kontext im Sinne eines Rechtskulturvergleichs ein. Hierfür werden die Beiträge am Reformprozess beteiligter Akteure und die den Diskurs prägenden Argumentationslinien beleuchtet und aufgefundene Unterschiede einer rechtskulturellen Analyse unterzogen. Diese fördert restaurative Elemente in der englischen Rechtskultur zu Tage und kontrastiert sie mit beschleunigenden Faktoren in Deutschland. So werden die Eigentümlichkeiten der Reformprozesse zu einem rechtskulturellen Gesamtbild verdichtet und damit ein Beitrag zu einem Gesamtvergleich der beiden Rechtsordnungen geleistet.