Sigmund Freud übersah bei seinem Entwurf eines wissenschaftlich-technisch ausgerüsteten, doch nicht glücklich werdenden Prothesengotts, wie Psychoanalyse, Psychologie und Psychotherapie selbst zur Erweiterung der Prothetik beitragen. Sie verbessern Arbeits-, Leistungs- und Liebesfähigkeit, sie stützen und optimieren das zutiefst verunsicherte Selbst von Menschen, die ihre hypermoderne Existenz ohne solche professionellen Hilfsmittel mitunter kaum mehr bewältigen können.

Lesende dieses hochaktuellen Buchs, das die These vom Prothesengott um die Dimension einer Psychoprothese erweitert, begegnen nicht nur den smarten prothetischen Kunstwelten des 21. Jahrhunderts, sondern auch dem psychotechnisch optimierten Selbst unserer Tage.