Als Salma in Nablus am Tag vor der Hochzeit ihrer Tochter Alia aus dem Kaffeesatz deren Zukunft liest, kennt sie längst die schmerzhafte Sehnsucht nach dem, das für immer vergangen ist. Ihre Heimatstadt Jaffa musste sie vor Jahren verlassen. In Nablus hat sie zumindest den Garten ihres Hauses zu ihrem eigenen Reich gemacht. Für ihre Kinder wünscht sich Salma ein beständiges Zuhause, das Halt gibt, wenn alles wankt.
Doch der Kaffeesatz sagt auch Alia Unruhe und fremde Orte voraus. Salma schweigt und muss erleben, wie ihr der einzige Sohn im Sechstagekrieg genommen wird und ihre Tochter nach Kuwait flieht. Alia hasst ihr neues, beengtes Leben und durchlebt dieselbe Sehnsucht wie einst die Mutter. Und auch Alias Kinder lernen in Beirut, Paris, Amman und Boston den Segen und die Last der Assimilation in fremden Städten kennen, stets auf der Suche nach dem Haus, dem Ort, an dem sie sich verwurzeln können.
Ein Buch, das verbindet: Hala Alyan zeigt auf berührend unaufgeregte Weise den ewigen Kreislauf von Auflehnung und Erkenntnis, den jede Generation in jeder Familie durchläuft.