Der Streit um den rechten Glauben bzw. den falschen oder Un-Glauben ist durch die Jahrhunderte und bis heute immer wieder zentraler Schauplatz von Konflikten zwischen den, aber auch innerhalb der Religionen. Das Zu- und Absprechen von Glaube hat dabei identitätsstiftende Funktion, mitunter aber auch bis ins alltägliche Leben hineinreichende, schwerwiegende Konsequenzen für diejenigen, denen der rechte Glaube abgesprochen wird. In unterschiedlicher, aber dennoch vergleichbarer Weise sind dabei Islam und Christentum die modernen Glaubensreligionen schlechthin. Dieser Band zeichnet die Geschichte der Glaube/Unglaube-Dynamik im Islam nach, analysiert neuere Implikationen und Nebenschauplätze der hiermit zusammenhängenden Fragestellungen in Christentum und Islam und bringt gesellschaftspolitische und menschenrechtliche Konsequenzen der inner- und interreligiösen Debatte zur Sprache.