»Heimat« - für Viktor Mazin ist dieser Begriff zuallererst mit den beiden Worten Intimität und Unmöglichkeit verbunden. Heimat ist etwas, das nicht nur nah ist, sondern auch allzu nah. Es erweist sich damit als schön und unheimlich zugleich, ja sogar als hässlich. In seiner ganzen Ambivalenz hörte Heimat nicht auf, zu beunruhigen. Der Philosoph und Psychoanalytiker Mazin wagt es dennoch, in diesem sehr persönlichen Essay über Heimat zu schreiben. Unter Bezugnahme auf die Dialektik der Aufklärung, in der es heißt »Heimat bedeutet Entronnensein«, gewinnt er einen Begriff von Heimat, der sich in den gegenläufigen Prozessen radikaler Subjektivierung und fortschreitender Deterritorialisierung abzeichnet.