Für die Entwicklung von fachsprachlicher Kompetenz müssen Studierende angemessene Kenntnisse über chemische Repräsentationen besitzen. In der Chemie kann dabei zwischen symbolischen und bildhaften bzw. zwischen halb-symbolischen und halb-ikonischen Darstellungen unterschieden werden. Im Sinne der representational competence ist es essenziell, das Übersetzen zwischen verschiedenen chemischen Darstellungen zu beherrschen. Gerade im Chemieunterricht bzw. -studium erhalten die Lernenden sehr oft die Aufgabe, eine bildhafte in eine symbolische Repräsentation zu übersetzen.

Allerdings gibt es bislang keine empirischen Studien, die explizit die Übersetzungsfähigkeiten von Studierenden bei der Translation von bildhaften in symbolische Repräsentationen untersuchen. Daher wurde das Modell der Translationskompetenz entwickelt und empirisch geprüft. Dabei hat sich ergeben, dass das zweidimensionale Rasch-Modell die beste Modellpassung hatte. Die erste Dimension bildet dabei die Übersetzung von konkret ikonischen Repräsentationen in symbolische Darstellungen und die zweite Dimension die Translation von abstrakt (räumlich) ikonischen in symbolische Repräsentationen. Weitere Ergebnisse zeigen, dass ein primäres schwierigkeitsbestimmendes Merkmal für die Übersetzung von ikonischen (und symbolischen) in textbasierte Repräsentationen im Wechsel des Symbolsystems, vom chemischen Symbolsystem hin zum normalen Schriftsystem, liegt.