Das Stichwort »Inklusion« hat viel mit den Widersprüchen unserer Zeit zu tun. Hinter dem Begriff steht eine Idee, die seit langem vorgedacht, eingeübt und schlussendlich verordnet wurde. Aber wurde sie auch verwirklicht? Zwischen gespannten Erwartungen und enttäuschten Hoffnungen bestehen Missverständnisse auf unterschiedlichen alltäglichen und bildungspolitischen Ebenen. Vor diesem Hintergrund werden die Erfolgschancen der Inklusion allgemein angezweifelt und das Scheitern der Inklusion wird bereits verkündet, obwohl man gerade erst die Tragweite der Konsequenzen erkannt hat. Daher unternimmt der vorliegende Essay den Versuch einer Kulturanalyse der Inklusion, auch im Bereich des Pädagogischen. Denn Inklusion ist deutlich mehr als nur ein Projekt, das vielleicht zu zaghaft oder unzulänglich angegangen wurde. Sie ist Kultur, sie ist Praxis, sie ist es Wert, dass man um sie streitet!