Die Briefe der frühen Jahre, die den Zeitraum von den 1790er Jahren bis zum Ende der französischen Herrschaft am Rhein im Winter 1813 umfassen, geben Einblick in die Gedankenwelt und die geistige Entwicklung des jungen Görres. Sie illustrieren seine Begeisterung für die Ideale der französischen Revolution und seine politische Desillusionierung, sie zeigen ihn als jungen Familienvater, als ambitionierten naturphilosophischen Autor und als engagierten Mitstreiter der Heidelberger Romantik und spiegeln seine vielseitigen Interessen und Arbeitsprojekte, von der Naturwissenschaft über die asiatische Mythologie bis hin zur Literatur des Mittelalters. Darüber hinaus dokumentiert Görres’ intensive Korrespondenz mit anderen Gelehrten den wissenschaftlichen Diskurs und die wechselseitige Befruchtung in den Kindertagen der orientalistischen und germanistischen Forschung.