Am 07.11.2017 jährt sich die Oktober-Revolution zum 100. Mal. Sich auf die Spuren dieses Ereignisses zu begehen, um bestimmte Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, ist eine besondere Herausforderung. Vom 25.09.2017 bis zum 02.10.2017 machten wir uns auf den Weg ins Zentrum von Europa, in ein Land, was sich Belarus nennt, und politisch und in der Erinnerung des „Westens“ fast vergessen wird. Obwohl diese Republik im Herzen von Europa liegt, hat man von Deutschland aus das Gefühl, als ob es in Sibirien liegt. Von Berlin bis Minsk sind es nur 1000 km. Kommen wir zur eigentlichen Frage dieses Buches. Warum wurde die Schrift (der Bericht) heute und in der Form geschrieben? Es ist eine Vorarbeit, ein Art von Experiment für ein größeres Projekt (Belarus 2020) und eine „Werbeschrift“ für eine Arbeit, die wir noch vor uns haben. Dieses Buch ist der Beginn der notwendigen Arbeit in den nächsten zweieinhalb Jahren bis zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Die Jahrzehnte (1917-2020) haben eine ganze Geschichtsperiode mit geprägt und diese Prägung setzt sich auch noch fort in Form der weiteren Teilung Europas. Diese Teilung kann man nur mit Hilfe der Aufklärung, der Völkerverständigung und auf der Basis einer gegenseitigen Achtung überwinden. Wenn man diese Vorgaben setzt, muss man es immer konkret machen, an Hand von zeitlichen, objektbezogenen und prozessgebundenen Beispielen. Das Projekt „Belarus 2020“ soll an Hand einer Stadt, der Stadt Minsk 2017-20, eines Dorfes in Belarus, von Denkmälern und vom Leben der Menschen aus erfolgen.