Die Gründung der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins durch Königin Katharina von Württemberg im Jahr 1817 fiel in eine politische Umbruchphase. Die damalige Wirtschaftslage war extrem angespannt. Den Höhepunkt der wirtschaftlichen Not stellten die Hungerjahre 1816/17 dar, die durch den Ausbruch des Vulkans Tambora im fernen Südostasien im April 1815 hervorgerufen worden waren. Die Gründung des Wohltätigkeitsvereins geschah insofern als unmittelbare Antwort auf diese Notsituation.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums zeichnet dieser hochwertig illustrierte und sorgfältig ausgestattete Band die historischen Entwicklungslinien des Wohltätigkeitsvereins und seiner Folgeinstitutionen nach und hebt deren zentrale Bedeutung für die Sozialgeschichte (Baden-)Württembergs hervor. Realisiert wurde das wissenschaftliche Buchvorhaben im Rahmen eines Projekts zum „Forschenden Lehren und Lernen“ in der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart. Neben etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern waren zahlreiche Nachwuchsforscherinnen und -forscher an der Studie beteiligt.