Pater Tobias Breer ist bei den Menschen. Er hat ein offenes Ohr für ihre Bedürfnisse und ihre Sorgen. Und er läuft leidenschaftlich gerne.

Um die vielen armen Familien im Duisburger Norden zu unterstützen läuft Pater Tobias Marathon – und das in der ganzen Welt. Über 90 Marathonläufe hat er bereits bestritten. Darunter auch einen in der Wüste des Oman und die »Big Five« des Marathons: Boston, London, Berlin, Chicago, New York. Und er sucht immer wieder neue Herausforderungen: Ende 2020 plant er in sechs Tagen 300 Kilometer durch die Wüste Dubais zu laufen. Mit den Spenden, die er für jeden Kilometer sammelt, hat er ein Hilfszentrum aufgebaut, in dem Kinder, deren Familien, Geflüchtete und andere Bedürftige Unterstützung finden: Beratung, Essen, Kurse zur Ernährung, Bildungsangebote und vieles mehr. Seine Mutter ist früh gestorben, als er noch ein Kind war. Pater Tobias weiß, wie sich Leid anfühlt. Über 60 000 Kilometer ist Pater Tobias bislang gegen die Armut gelaufen.
Das Laufen ist für ihn auch ein spirituelles Erlebnis. Er zieht daraus Kraft für seine Aufgaben.

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»Die Düne türmt sich vor mir auf. Unerwartet. Beinahe 30 Meter ist sie hoch. Eigentlich hätte es bis zum Ziel nur noch geradeaus gehen sollen. 168 Kilometer habe ich in den letzten fünf Tagen zurückgelegt, mit- ten durch die Wüste des Oman. Jeden Tag ein langer Lauf durch die Hitze. Die Temperaturen betragen lo- cker 40 Grad, man kommt mit dem Trinken kaum hinterher.
Unterwegs bin ich immer wieder an meine Grenze gekommen. Habe geweint: vor Frust, dass die Wege kein Ende haben; aus Angst vor den Tieren, die nachts in der Wüste unterwegs sind; vor dem Schmerz, den Hitze am Tag und Kälte in der Nacht mit sich bringen. Es ist wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. «

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»Das Laufen gibt mir Kraft. Wenn ich unterwegs bin, habe ich Zeit für mich: zum Nachdenken, aber vor al- lem zum Gebet. Ich glaube, dass Gott die Liebe ist, und dass er möchte, dass wir den Menschen diese Lie- be vorleben. Das ist mein Ziel, dafür bin ich Priester geworden!«