Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ist eine bedeutende Quelle der Zeitgeschichte der Bundesrepublik, denn seit der Nachkriegszeit sind politisch-soziale Konflikte in Deutschland nahezu stets auch Verfassungsfragen gewesen. Dieser im internationalen Vergleich wohl einmalige Grad der Verrechtlichung des Sozialen und Politischen lässt sich aber nicht losgelöst von der Entstehung und Entwicklung der Institution Bundesverfassungsgericht verstehen. Die Beiträge des Bandes behandeln die methodischen Probleme und wichtigsten Fragestellungen der Geschichte des Bundesverfassungsgerichts, rekonstruieren Phasen und Zäsuren seiner frühen Rechtsprechung und die Herausbildung seines Entscheidungsverfahrens, fragen nach der Interaktion von Gericht und politischem Prozess und werfen exemplarisch einige Schlaglichter auf wegweisende Entscheidungen. Viele Beiträge greifen dabei erstmals auf bislang unerschlossene Gerichtsakten zurück.