Verbraucherpolitik entwickelte sich in der Bundesrepublik Deutschland als inhaltlich breit angelegte und vertikal wie horizontal gegliederte Querschnittsaufgabe. An ihrer Genese war eine Vielzahl von zivilgesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politisch-staatlichen Akteuren beteiligt, deren Zusammenspiel die Studie erstmals systematisch und auf Basis archivalischer Quellen untersucht. Zu diesen Akteuren gehörten neben den Bundes- und Landesregierungen sowie der Ministerialbürokratie auch heute noch einflussreichen Organisationen wie die Stiftung Warentest oder die Verbraucherzentralen mit ihrem Bundesverband. Deren Geschichten werden nun erstmals mit der politischen Entwicklung der westdeutschen Konsumgesellschaft verknüpft, um den verbraucherpolitischen Wildwuchs der 1950er und 60er Jahre sowie den Take Off im Konsumtionsregime der folgenden Dekade besser verstehen zu können.