Um Fach- und Führungskräfte an das Unternehmen zu binden, stellen Arbeitgeber Sonderzahlungen in Aussicht und knüpfen diese an die Bedingungen von Stichtagsklauseln. In den vergangenen Jahren hat das Bundesarbeitsgericht den Anwendungsbereich dieser Klauseln stark begrenzt. Der Autor zeichnet die Rechtsprechungsentwicklung nach und stellt die noch zulässigen Gestaltungsmöglichkeiten in AGB, Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen dar. Auch vor dem Hintergrund der jüngst verschärften Rechtsprechung ist die Stichtagsklausel nach wie vor ein geeignetes Instrument, um bei Arbeitnehmern Anreize zum Verbleib zu setzen. Neben der Erörterung von Bindungshöchstgrenzen erfolgt eine Auseinandersetzung mit den praxisrelevanten Besonderheiten zu den einzelnen Sonderzahlungsarten, der Arbeitnehmerüberlassung, den befristeten Arbeitsverhältnissen und den Aktienoptionen. Für Sonderzahlungen mit Mischcharakter entwickelt der Autor in Abweichung zur Rechtsprechungslinie ein gestaffeltes Bindungsmodell.