Literatur schreitet im Allgemeinen über die eigenkulturellen und eigensprachlichen, bzw. die literarischen Grenzen hinweg und lebt in anderen kulturellen Topografien weiter. Die Rezeption deutschsprachiger Literatur in der Türkei ist ein wichtiges historisches Beispiel für diese Grenzüberschreitung und die Genese der Literatur in einer fremden Sprache. Die unter dem Titel "Rezeption deutschsprachiger Literatur in der Türkei" herausgegebenen beiden Bände beabsichtigen, die Reflexion über deutsche Literatur in der Türkei voranzubringen und auf Rezeptionsvoraussetzungen und Leseinteressen der türkischen Germanistik aufmerksam zu machen und somit zum Wissen über die Geschichte der deutschsprachigen Literatur im türkischen Sprachraum beizutragen.

Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die diachronische und die synchronische Rezeptionsgeschichte einzelner deutschsprachiger AutorInnen in der Türkei zu recherchieren und zu dokumentieren, wie dieser deutsch-türkische Gedankenaustausch über Literatur und Kultur stattgefunden hat.

Die Beiträge sind chronologisch geordnet, damit ein geschichtlicher Überblick bzw. ein literaturhistorischer Zusammenhang zu den sozialen und politischen Beziehungen der beiden Kulturräume ermöglicht wird.