Dieses Buch führt in die zentralen Ideen der Reformpädagogik ein, fragt aber auch nach den heutigen Formen und Chancen reformpädagogischer Modelle – gerade angesichts der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule. Dabei werden die Entstehungsbedingungen, die anthropologischen und die weltanschaulichen Grundlagen ebenso dargestellt wie neuere Konzepte – z. B. Reggio-Pädagogik, iPad-Klassen, Sudbury-Schulen und interkulturelle Waldorfschulen. Auch die Vorreiterrolle der Montessori-Schulen in Blick auf Inklusion oder die deutsch-türkischen Schulen der Gülen-Bewegung kommen zur Sprache.

Die Konzepte der Reformpädagogik prägen die Regelschule zum Teil sehr stark. Das belegen zum Beispiel zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen dem vielgelobten finnischen Schulsystem und der Waldorfpädagogik. Auch die methodische Innovation, die Gestaltung des Schullebens, die Möglichkeiten für soziale und kulturelle Erfahrungen oder die Förderung individueller Potenziale markieren fruchtbare Impulse der Reformpädagogik.