Jeder Lebenslauf enthält Übergangsstationen. Schriftliche Lebensläufe – zum Beispiel in Stellenbewerbungen – bestehen sogar oft aus nichts anderem als aus einer Aufreihung von Übergängen: Geburt, Schulabschluss, Graduierung, Tätigkeitswechsel etc. Solche Transitionsprozesse werden von vielfältigen Verrichtungen begleitet und auch hervorgebracht: von Ritualen, schriftlichen Verzeichnungsformen, Unterschriften und digitalen Signaturen. Übergängigkeit ist kein Privileg menschlicher Existenzweise. Auch Dinge erleben Transitionen. Zugleich benötigen wir Dinge und Materialien, um unsere eigenen Übergänge zu organisieren und zu dokumentieren. Aus dem Zusammenspiel solcher Ereignisse und Objekte entstehen dann ganz spezifische Übergangsästhetiken. Der Band untersucht sie in künstlerischen, architektonischen, literarischen und bürokratischen Zusammenhängen, denn Spuren dieser Ästhetiken lassen sich in Treppenhäusern und Kapellen, in Bibliotheken und Archiven, in Theatern und Verlagshäusern auffinden.