Die Sehnsucht nach der Einheit der Kirchen spricht aus den Berichten, die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für diesen Band verfasst haben. Sie erzählen vom einstigen Gegeneinander und heutigen Miteinander von Christinnen und Christen in Familien, Gemeinden und Gemeinschaften: Leidvolle Erfahrungen bei Flucht und Vertreibung oder in sogenannten „Mischehen“ sind zu Initialzündungen für die gelebte Ökumene geworden; Orte mit ökumenischer Tradition wie Taizé oder Iona inspirieren zum Handeln im eigenen Umfeld; die internationale Bewegung des Weltgebetstags lässt ökumenische Solidarität erfahren.
Den ökumenischen Alltag prägen bis heute einerseits theologische Fragen, insbesondere jene nach einem gemeinsamen Abendmahl, und andererseits die jeweiligen konfessionellen Erfahrungswelten. Die Begegnung mit Gläubigen der anderen Konfessionen verändert deshalb immer auch den Blick auf die eigene konfessionelle Identität. Die Zeitzeuginnenberichte zeigen, wie vielfältig und bereichernd Ökumene „an der Basis“ gelebt wird.