Zertifizierungen für Ökoprodukte werden von kleineren Herstellern häufig als zu auf-wendig erachtet und nicht durchgeführt, obwohl die Kriterien erfüllt werden könnten. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie ein Bewertungssystem entwickelt werden kann, das unter Berücksichtigung dieses Aspektes den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird. Die Kernfrage wird untergliedert: Welche Bedürfnisse haben Endkunden, Hersteller, Händler und Labelinhaber? Welche Metakriterien müssen daraus resultierend beachtet werden? In welchem Prozess soll das Bewertungssystem entwickelt werden? Die Arbeit basiert auf einer Analyse der Literatur und der Rahmenbedingungen vorhandener Produktlabels. Alle Teilaspekte werden sowohl allgemein als auch anhand eines Labels für Ökobaustoffe (ÖkoPlus) betrachtet. Im Ergebnis wird deutlich, dass eine Konkurrenz unterschiedlicher Umweltlabel mit derselben strategischen Ausrichtung nicht dem über-geordneten Ziel einer Förderung von Umweltbelangen dient. Eine Vereinfachung geht ferner mit der Gefahr eines Glaubwürdigkeitsverlustes einher. Daher sind Kooperationen mit bestehenden vollumfänglichen Labels für alle Beteiligten zielführender, bei denen dann Vereinfachungen begründet definiert und klar kommuniziert werden müssen.