Bereits in den frühen 1930er Jahren wurde Hitlers Schrift "Mein Kampf" in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Zahl der Übersetzungen stieg danach ständig an, und jede von ihnen erschien unter speziellen Umständen und verfolgte eigene Ziele. Sympathisanten wie Kritiker des nationalsozialistischen Regimes bemühten sich, den Text in eine Fassung zu bringen, die ihrer politischen Haltung entsprach. Nach 1945 änderten sich viele Vorzeichen, doch blieben alte übersetzungstechnische Fragen bestehen und neue kamen hinzu.


Eingeleitet von Untersuchungen zu Hitlers Stil und zur Geschichte der Übersetzungstheorie widmen sich die Beiträge dieses Bandes zehn verschiedenen historischen und aktuellen Übersetzungen von "Mein Kampf" – ins Englische, Russische, Spanische, Japanische, Niederländische, Hebräische, Türkische, Portugiesische, Italienische und Französische. Erstmals wird damit systematisch die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern beleuchtet, die die Wahrnehmung Hitlers und des Nationalsozialismus außerhalb des deutschsprachigen Raumes wesentlich beeinflusst haben und immer noch beeinflussen.