Mit unserer Stimme gehen wir vielfältige Beziehungen ein: Bereits in den ersten Lebensjahren entwickelt sich ein bewusstes Verhältnis zur eigenen Stimme. Kinder und Jugendliche interagieren mit ihrer Sprechstimme mit Gleichaltrigen und Erwachsenen in spezifischer Weise und sie erleben mit ihrer Singstimme künstlerische Beziehungsgefüge. Störungen zwischenmenschlicher Beziehungen können sich in stimmlichen Symptomen äußern und müssen bei der Stimmtherapie Berücksichtigung finden. Auch die Gefahr des Missbrauchs von Kindern, die uns in der Musikpädagogik - zum Beispiel in Chören - und in der Stimmtherapie anvertraut sind, gehört zum übergeordneten Motto dieses Bandes.

Der zentralen Funktion der Stimme in Beziehungen sollte im (musik-)pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Kontext Rechnung getragen werden. In allgemeinverständlichen Kapiteln äußern sich Spezialisten zum aktuellen Wissensstand und geben Empfehlungen für alle, die sich der Kinder- und Jugendstimme verpflichtet fühlen und mit ihr arbeiten.