Die griechischen Papyri Ägyptens bieten einen für die Antike einzigartigen ungefilterten Einblick in das Alltagsleben der Bevölkerung für die Zeit von Alexander dem Großen bis zur arabischen Eroberung im 7. Jh. p. C. Das Material umfaßt neben Privatbriefen und Notizen auch Urkunden über Rechtsgeschäfte des täglichen Lebens, Klagen und Beschwerden, Prozeßakten mit Urteilen und Akten der allgemeinen und der Steuerverwaltung.


Dieser Band bietet einen umfassenden Einblick in das tatsächliche Rechtsleben Ägyptens in der griechisch-römischen Zeit. Die Abhandlungen greifen neben grundsätzlichen Problemen der juristischen Papyrologie Fragen des Vertragsrechts auf, vor allem aus dem Schuld- und Sachenrecht sowie aus dem Bereich des Familien- und Erbrechts. Auch das Straf- und Deliktsrecht wird angesprochen ebenso wie die Prozeßführung in Einzelfällen und die öffentlichen Lasten. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Anwendung griechischen oder ägyptischen, dann auch römischen Rechts. Gewicht legt der Verfasser zudem auf die Erfassung der tatsächlich zugrundeliegenden Umstände und die Nutzbarmachung des rechtlichen Instrumentariums zur Umsetzung der wirtschaftlichen und rechtlichen Ziele im Einzelfall.