Das Selbst als ebenso wandelbare wie prekäre Schnittstelle sozialer, politischer, ökonomischer und kultureller Ein- und Zugriffe.

Historische Selbstentwürfe und ihre Erforschung erfreuen sich anhaltender Konjunktur. Dabei verlaufen die Debatten rund um eine »Zeitgeschichte des Selbst« weiterhin quer zu den großen und etablierten Forschungsbereichen der Zeitgeschichte. Anhand der Leitlinien Musealisierung, Professionalisierung, Authentifizierung und Sozialisierung erprobt der Band Anschlussfähigkeit und Mehrwert der Erforschung historischer Subjektivierungsprozesse für die Geschichte des 20. Jahrhunderts und erörtert das Selbst als Ziel- und Fluchtpunkt individueller wie politischer Ordnungsbemühungen.

Aus dem Inhalt:
Jens-Christian Wagner: Wiederentdeckt. Selbstzeugnisse von KZ-Häftlingen
Habbo Knoch: Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe. Auschwitz und Adornos Konzept der »bürgerlichen Kälte«
Maik Tändler: Neoliberale Emanzipation? Zur Ambivalenz therapeutischer Liberalisierung seit den 1970er Jahren
Juliane Haubold-Stolle: »Subjektivierung« in der musealen Vermittlung von Geschichte. Die Bedeutung der Dinge