Der als unmusikalischer ›Wortmensch‹ gescholtene Martin Opitz ist erstaunlicherweise nicht nur durch sein Buch der Deutschen Poeterey und durch den Zuspruch der Leserschaft zu seiner Lyrik berühmt geworden. Seine Gedichte wurden von Anfang angesungen und auch vertont. Dieses Handbuch erschließt die Verbreitung der Opitzschen Lyrik durch Musik. Im Zentrum steht ein Repertorium, das über 130 Texte erfasst und ihre Melodien, Kompositionen oder ihre mit Musik verbundenen Kontrafakturen erläutert. In gesonderten Kapiteln sind die Kontexte dargestellt: das Verhältnis von Text und Musik im 17. Jahrhundert, die Bedeutung der gesungenen Opitztexte in der Liedgeschichte sowie der Veröffentlichungszusammenhang. Ein weiteres Kapitel gilt den weit über 200 geistlichen Liedern, denen Opitz selbst Melodien aus dem Genfer Psalter beigegeben hat. Untersucht werden mögliche Auswahlkriterien, das Abstimmung der Texte auf die Melodien und das Weiterleben dieser Lieder.65 Notenbeispiele und 21 Abbildungen erläutern den Text, Register erschließen ihn.