Sabine Pabst untersucht deskriptiv Praxis und Diskurse zu anonymer Autorschaft anhand von einschlägigen Lexika und Fallbeispielen aus dem 18. Jahrhundert. Diese kontrastiert sie mit historischen und theoretischen Erörterungen etwa in der Literatur- und Rechtswissenschaft. Zudem ergänzt die Autorin ihre Analyse zu den Periodika der Aufklärung durch die Betrachtung unterschiedlicher Medien vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Da Anonymität Kommunikation ermöglicht, die sich jedweder Kontrolle entzieht, betrifft anonymes Kommunizieren auch immer Fragen der Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Analyse zeigt, dass anonyme Kommunikation sich nicht einfach normativ begründen lässt, weil sie – damals wie heute – sehr gegensätzliche Werte schützt oder auch angreift.