Der deutsche Fahrsport genießt international hohes Ansehen, nicht allein durch eine Vielzahl von Erfolgen in allen Disziplinen des Fahrsports, sondern vor allem wegen der Verbreitung und praktischen Anwendung eines logisch aufgebauten Ausbildungssystems für Fahrer und Fahrpferde. Als Resultat vieler Studien, vor allem bei dem englischen Fahrlehrer Howlett, fand im Jahre 1922 das von Benno von Achenbach zusammengestellte Fahrsystem offizielle Anerkennung. Seitdem ist das Achenbachsystem bis heute für den deutschen Fahrsport verbindlich.
In den Industriestaaten ist das Pferd als Arbeitskraft völlig bedeutungslos geworden, auf dem sportlichen Sektor und als Hobby erlebt es eine kaum für möglich gehaltene Blüte. Das sportliche Fahren wird bei zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen gepflegt. Die meisten Freizeitfahrer und auch die zukünftigen Sportfahrer sind nicht im selbstverständlichen Umgang mit dem Pferd aufgewachsen. Daher kommt einer gründlichen und systematischen Fahrausbildung hinsichtlich Beschirrung, Anspannung und Anwendung der Fahrerhilfen eine besondere Bedeutung zu. Es kommt darauf an, Fahrer auszubilden, die nicht aus Unwissenheit, durch falsche Beschirrung und Anspannung sowie Fahrtechnik das Pferd quälen, ihm Schaden zufügen und sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen.