Claudia Rupp untersucht, wie Lehrkräfte an deutschen und englischen Grundschulen Rechenschaftsmaßnahmen in ihrem beruflichen Alltag wahrnehmen und was dies für das Handeln der beteiligten Akteure bedeutet. Der Kern des Rechenschaftsprozesses liegt im Bestimmen der schulischen Leistung. Die Akteure geben und nehmen Einblick, wobei sie auf Leistungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern oder der gesamten Schule einwirken und diese bewerten. Die Autorin rekonstruiert das Zusammenspiel des professionellen Selbstverständnisses von Lehrkräften mit unterschiedlichen Rechenschaftsmaßnahmen wie etwa der Schulinspektion oder Lernstandserhebungen. Es zeigt sich, dass der Rechenschaftsprozess ein Feld sozialer Interaktion ist, welches durch wechselseitige Aufdeckung und Abschirmung gekennzeichnet ist.