Die Reise durch die Erinnerungen beginnt mit den Ereignissen um den 8. Mai 1945 und geht zurück in die vorpommersche Heimat der Bachmanns mit dem elterlichen Haus in Messenthin. Rostock und Poberow markieren die Spannweite der Lebensorte an der Ostseeküste. Die Nachkriegszwänge führen von der Oder an Elbe und Rhein. Wie immer, ist Familiengeschichte auch hier Wanderung. Diesmal von Osten nach Westen.

AUS DEM VORWORT:
Müritz, das ist aber auch Kriegsende, Ankunft der Russen, Zerstörung materieller Werte, Flucht durch den Wald von Neuhaus nach Müritz, wir Kinder an den Händen der Mutter, die Jüngste auf ihren Schultern. Angst. Nicht-Verstehen. Klar ist nur eins: Müritz ist der Zusammenbruch!

Müritz ist auch das Raunen am Kamin des Heidjägerhofs über eine mögliche Abstammung der Corvinus-Ahnen vom mittelalterlichen Ungarnkönig Matthias Corvinus. Ein Mythos der Familiengeschichte, inzwischen enträtselt.
Müritz ist auch der letzte unbeschwerte Ostseesommer Kindheitssommer. Er ist die Vorbereitung auf die Flucht aus den Zwängen einer Weltverbesserungsideologie namens DDR.

Müritz und seine Nachbarschaft Neuhaus, Ahrenshoop, Ribnitz ist aber auch eine Zwischenstation in der Familiengeschichte der Bachmanns und Teuthorns, auf dem Weg vom Osten in den Westen. Seit Christian Bachmann und Anna Corvinus sich 1885 für Stettin entschieden, war Pommern für die Familie 60 Jahre lang Heimat. Erst das Befassen mit der Vergangenheit machte das ganz deutlich.

Nach den Wirren und Entbehrungen der Nachkriegszeit leben die Enkel und Urenkel von Erica und Walther Bachmann in der längsten Friedensperiode, die Deutschland je hatte. Ihre Eltern gingen, unfreiwillig zwar, in die richtige Richtung. So ist der Blick zurück nicht müßig, denn in dem Vergangenen finden wir einen wesentlichen Teil unserer Identität.