Wer auf Twitter ist, kennt Quattromilf, und Quattromilf, das ist Jasmina Kuhnke, eine Humoristin mit großer Fangemeinde, vor allem aber eine unüberhörbare Kämpferin gegen Rassismus in diesem Land. Aufgewachsen als Kind einer Serbokroatin und eines Senegalesen, weiß sie sehr genau, wie es ist, immer aufzufallen, sich nie für Normalität entscheiden zu können. So wie auch die Protagonistin in ihrem Roman: Die Schwarze Ich-Erzählerin erlebt, was es mit einem macht, wenn man beim Klingelstreich plötzlich einen Neonazi vor sich hat oder sich als Teenager daneben vorkommt, weil es in Deutschland kein Make-up für Schwarze Menschen gibt. Sie weiß, wie es ist, jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen, bis das Schlimmste zur Selbstverständlichkeit wird. Wo sich für andere Türen öffnen, schließen sie sich für die Protagonistin mehr und mehr, bis sie selbst davon überzeugt ist, dass sie der Welt nichts zu bieten hat. Sie gerät in eine gewalttätige Beziehung, zementiert die Abhängigkeit mit vier Schwangerschaften. Erst als es schon fast zu spät ist, gelingt es ihr, sich und die Kinder zu befreien.

Kuhnkes Buch zeigt, wie Rassismus sich in die Seelen der betroffenen Menschen webt. Es wird niemanden so schnell loslassen, denn es tut weh.