Die Marschallin de Broglie, fromme Katholikin, und der glaubenslose Philosoph Crudeli versenken sich in ein Gespräch über den Sinn der Religion. Worauf lohnt es sich im Diesseits zu verzichten für eine etwaige Belohnung im Himmel? Was würde sich ändern, legte man den Glauben ab? Denis Diderots heiteres Schelmenstück gibt hierauf glücklicherweise keine Antwort, sondern vermisst leichtfüßig, doch mit Tiefe, das Terrain; der aufklärerische Zweifel ist unumkehrbar gesät.

Denis Diderot (1713-1784) hat diese heiter-ernste Unterhaltung nur unter Pseudonym veröffentlichen können, er musste die politische Sprengkraft des aufklärerischen Schelmenstücks im Ancien Régime fürchten. Hans Magnus Enzensberger Übersetzung sprüht vor Heiterkeit und lässt Diderots Schelmenstück voll zum Tragen kommen.