Patienten haben häufig Schwierigkeiten, in belastenden Lebenssituationen verständnisvoll und unterstützend mit sich selbst und anderen umzugehen. Dies trägt oft zur Aufrechterhaltung ihrer Probleme bei. Mitgefühl stärkt eine akzeptierende Haltung gegenüber leidvollen Erfahrungen und erleichtert gleichzeitig eine adäquate Regulation negativer Erfahrungen. Das Buch stellt anhand von Übungsanleitungen, Fallbeispielen und Patient-Therapeut-Dialogen zahlreiche Interventionen zur Steigerung von Mitgefühl und Selbstmitgefühl in der psychotherapeutischen Praxis vor.
Der Band beschreibt ein mitgefühlsfokussiertes Störungsmodell, informiert über die Wirkungsweise von Mitgefühl und gibt einen Überblick über wesentliche empirische Befunde zu Korrelaten und Auswirkungen von Mitgefühl. Ziele, Indikationsbereiche und Besonderheiten mitgefühlsorientierter Interventionen werden umfassend beschrieben. Außerdem wird praxisnah dargestellt, wie ein Mangel an (Selbst-)Mitgefühl diagnostisch erfasst werden kann, wie sich mitgefühlsfokussierte Interventionen mit bestehenden psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungen kombinieren lassen und wie Mitgefühl sich selbst und anderen gegenüber anhand unterschiedlicher imaginativer, kognitiver und verhaltensbezogener Interventionen, welche u. a. aus der populären Compassion-Focused Therapy von Paul Gilbert stammen, gesteigert werden kann. Zudem wird erläutert, wie mit Schwierigkeiten während des Einsatzes mitgefühlsorientierter Techniken umgegangen werden kann. Zuletzt wird ein Überblick über bestehende Interventionsansätze zur Förderung von Mitgefühl im Einzel- und Gruppensetting gegeben. Arbeitsmaterialien, die die Umsetzung der Interventionen in der Praxis unterstützen, stehen auf der beiliegenden CD-ROM zum Ausdrucken zur Verfügung.