Am 13. April 2015 stirbt Günter Grass. Verweht der Rauch der Pfeife, verstummt das Klappern der Olivetti-Schreibmaschine, verstummt der unvergessliche Grass-Sound.

In die Stille hinein trommelt zum Gedächtnis und zur Feier der Grass’schen Fabulierlust der Percussionist und jahrzehntelange Wegbegleiter Günter Baby Sommer. Er vertont Grimms Wörter, Grass’ Liebeserklärung an die deutsche Sprache, und er bringt dazu eine junge Stimme mit. Die Stimme der Dichterin und Rezitatorin Nora Gomringer. Grass selbst hatte die Textfassung noch gemeinsam mit Baby Sommer für die Bühne vorbereitet.

Mit siebzig intensiven Minuten vertreiben Sommer und Gomringer die Stille, heiter und wohl gestimmt, und rufen nach, was über die Endlichkeit des Dichters hinausreichen soll: Erinnerungen ohne Pathos, aber mit Pauken.