In dieser Analyse, die das Denken von Meister Eckhart und Michel Henry berücksichtigt, wird Gott als originäre Lebenswirklichkeit verstanden. Radikal phänomenologisch bedeutet dies die Selbsthervorbringung des ur-anfänglichen Lebens in einer „Sohnschaft“, welche die Empfängnis des absoluten Lebens als dessen Selbstgebung in einer „gegenseitigen Innerlichkeit“ ermöglicht. Damit ist diese christologische Inkarnation „im Anfang“ (Joh 1,1) zugleich die Ermöglichung unserer eigenen Leiblichkeit, sofern diese nur in der Reziprozität des von Gott im Sohn gezeugten Lebens denkbar ist.