Nietzsches Schaffen oszilliert in beispielloser Weise zwischen Denken und Dichten, Philosophie und Literatur, weshalb er weithin als „Dichterphilosoph“ gilt. Erstaunlich ist jedoch, dass eine systematische Reflexion der vielfältigen Aspekte dieser ‚Doppelbegabung‘ innerhalb der Nietzsche-Forschung noch weitgehend aussteht. Zwar fehlt es nicht an umfänglichen Studien zu Nietzsches lyrischer Produktion und ästhetischer Theorie, doch wurde die genuine Verschränkung von Philosophie und Literatur in seinem Werk bislang kaum untersucht.

Der Band trägt zur Schließung dieser Forschungslücke bei, indem er das Verhältnis von philosophischem Denken und literarischer Darstellung in Nietzsches Texten disziplinübergreifend, aus der Perspektive von Philosophie und Literaturwissenschaften, erörtert. Im Zentrum des Bandes stehen dabei die beiden Werke, in denen Nietzsches Affinität zu literarischen Schreibweisen besonders deutlich hervortritt: ‚Die fröhliche Wissenschaft‘ und ‚Also sprach Zarathustra‘.