Austromarxismus ist der Sammelname für eine Gruppe österreichischer Marxisten, die im österreichischen Kontext und darüber hinaus den erfolgreichen Versuch machten, die überlieferte, aber in entscheidenden Teilen unabgeschlossene und vieldeutige Marxsche Theorie auf einer Reihe von neuen Feldern zu erproben. Das geschah in ständiger Auseinandersetzung mit den Entwicklungen in der Philosophie und Sozialwissenschaft, in der Ökonomie, der Rechtstheorie und der Psychologie. Die führenden Köpfe der Gruppe – Max Adler, Otto Bauer, Karl Renner, Rudolf Hilferding, Gustav Eckstein – haben alle höchst bemerkenswerte und innovative Beiträge zur Staatstheorie und zur politischen Theorie im weiteren Sinne geleistet, die für gegenwärtige Auseinandersetzungen um die Krise bzw. die Zukunft eines „demokratischen“ und „sozialstaatlichen“ Kapitalismus wegweisend sein können. Es zeichnet diese Autoren aus, dass sie die traditionellen Dichotomien von „Reform“ und „Revolution“ bzw. „Evolution“ und „Revolution“ zu überwinden suchten.
Mit Beiträgen von
Andreas Fisahn, Armin Puller, Eveline List, Folke große Deters, Gerhard Botz, Günther Sandner, Kolja Möller, Lutz Musner, Richard Saage, Ridvan Ciftci, Thilo Scholle, Uli Schöler.