Unter den liturgischen Handschriften des Mittelalters nahm das Epistolar zusammen mit dem Evangeliar und dem Sakramentar die wichtigste Rolle ein. Die hier versammelten Lesungen ergänzten sich untereinander, bis sie vor allem ab dem 12. Jahrhundert im Missale zusammengefasst wurden. Typologisch können die Epistolare zwischen Handschriften, in denen die Brieflesungen in liturgischer Reihung als Exzerpte enthalten sind, und in Codices, die die vollständigen Brieftexte enthalten, unterschieden werden. Der vorliegende Band betritt Neuland und untersucht durch ausgewiesene Fachleute erstmals die künstlerische Ausgestaltung von Epistolaren des frühen und hohen Mittelalters anhand der wichtigsten Beispiele vom 9. bis 13. Jahrhundert sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der künstlerischen Form und präsentiert eindrückliche Leistungen mittelalterlicher Buchmalereien, die bisher oft kaum beachtet sind.

Mit Beiträgen von Felix Heinzer, Christoph Winterer, Wolfgang Augustyn, Christine Jakobi-Mirwald, Harald Horst, Jochen Hermann Vennebusch, Ursula Prinz, Irmgard Siede, Vivien Bienert, Anne Suwa, Hans-Walter Stork, Beate Braun-Niehr, Tobias Ertel und Klaus Gereon Beuckers.