Ziel dieser kleinen Arbeit liegt allein darin, das im deutschen Roman entworfene Bild Ägyptens ein wenig zu erhellen, die Gründe der Verschwommenheit dieses Bildes anzudeuten und flüchtig zu besprechen. Es ist eine Tatsache, dass sich der deutsche Roman immer wieder mit dem Land der Pharaonen beschäftigt hat. Diese epische Gattung hat sich wiederholt von dem weit entlegenen Land anziehen lassen, sei es nun, dass ein Dichter nur unbedeutende Anspielungen darüber in sein Werk einflicht, wie etwa der unbekannte Tergernseer Mönch in seinem lateinischen Versroman «Ruodlieb», sei es, dass sich ein anderer ernsthaft mit dem Land auseinandersetzt, man denke nur an den Dichter G. Ebers und seine Romane «Uarda», «Eine ägyptische Königstochter», «Die Nilbraut» usw.