Lesen ist in aller Munde nach den Diskussionen um die PISA-Studie. Hören und Sehen eher weniger. Die vorliegende Publikation stellt sich dem Verhältnis von Lesen - Hören - Sehen in Produktion und Rezeption und geht dabei der Frage nach, inwieweit sich speziell Kinder- und Jugendliteratur verändert, wenn sie in andere Medien adaptiert wird. Aufschlussreiche Ergebnisse zeigen Wissenschaftler zur Kinder- und Jugendliteratur, indem sie den theoretischen Grundfragen und den Konzeptionen für die Mittler zwischen den Medien und den Rezipierenden nachgehen oder sich exemplarisch mit aktuellen Adoleszenzromanen und ihren Verfilmungen befassen. Den Weg vom Buch zum Hörbuch, vom Buch zum Film oder auf das Theater und vom Kinderbuch zum Computerspiel verdeutlichen der Verlagsleiter Jan Weitendorf, der Filmproduzent Ulrich Limmer, der Theaterregisseur Christian Schidlowsky und der Schriftsteller Paul Maar. Schulpraktisch orientierte Beiträge von Lehrern und Nachwuchswissenschaftlern zeigen auf, dass es einen Zugewinn für alle drei Rezeptionsweisen geben kann, wenn man mit Schülern verschiedener Schulstufen aus einem aktuellen Jugendbuch ein Feature, aus einem Klassiker ein Hörspiel, aus alten und neuen Märchen Theaterstücke, aus einem Bilderbuch ein Musical macht oder kreativ mit Computeradaptionen von Kinderliteratur umgeht. Zwei niederländische Kinder- und Jugendliteraturforscher erörtern an literarischen Beispielen aus beiden Ländern Aspekte differenzierter deutsch-niederländischer Beziehungen bezogen auf Krieg, Nachkrieg und Autoritätsgläubigkeit und vertiefen diese durch ein Gespräch mit Ben Verbong, dem niederländischen Regisseur der Sams-Verfilmungen, über Krieg und Gewalt. Das Buch spricht in seiner Differenziertheit des Herangehens an das Thema die Wissenschaft in gleicher Weise an wie die Lehrer, Studenten, Bibliothekare und jene, die Kinder- und Jugendbücher in andere Medien übertragen.