Dass sich einige Organisationen besser an wettbewerbsinduzierte Veränderungen anpassen können als andere, stellt ein vielbeobachtetes Phänomen dar. Aber wodurch werden diese unterschiedlichen Veränderungsfähigkeiten und die hieraus resultierenden Leistungsdifferenzen von Organisationen determiniert? Eine mögliche Antwort bietet das in der Managementforschung häufig diskutierte Konstrukt der „dynamischen Fähigkeiten“. Dieses geht davon aus, dass Organisationen, die über dynamische Fähigkeiten verfügen, ihre Prozesse zielgerichteter an veränderte Anforderungen anpassen und damit nachhaltige Wettbewerbsvorteile generieren können. Die vorliegende Arbeit greift diese theoretische Perspektive auf und untersucht auf der Grundlage einer Stichprobe von 200 kleinen und mittleren Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, wie unterschiedliche Ausprägungsgrade dynamischer Fähigkeiten die Leistungsfähigkeit der Beschaffungsfunktion beeinflussen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass unterschiedliche Ausprägungsgrade dynamischer Fähigkeiten auf unterschiedliche Weise zu Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen in der Beschaffung führen, wobei dies sowohl für dynamische als auch nicht dynamische Umwelten gilt.