Im Zuge der Debatten um die sogenannte Wissensgesellschaft ist die Geschichtlichkeit des Wissens seit einigen Jahren in den Fokus interdisziplinärer historischer Forschung gerückt. Wissen wird nicht mehr allein als eine Kompetenz von männlichen Eliten begriffen und nicht auf Institutionen wie Höfe, Klöster, Städte oder Universitäten begrenzt. Die Geschichte des Wissens will mehr leisten als eine disziplinäre Rückschau auf Human-, Naturwissenschafts- oder Technikgeschichte. Wissen ist zudem schon längst keine rein europäische Angelegenheit mehr, sondern wird in seinen globalen Zirkulationen historisiert. Insbesondere für die Geschichte der Frühen Neuzeit haben sich Wissensgeschichten zu besonders dynamischen Zugängen entwickelt.


Die für diesen Band ausgewählten Beiträge zeichnen zentrale Etappen der Entwicklung der Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit nach, skizzieren aktuelle Herausforderungen und präsentieren exemplarische Zugänge – vom Alltagswissen bis zur Geschichte der wissenschaftlichen Revolution.