Die Welt der Chemie kann nach Johnstone in drei Ebenen eingeordnet werden: die makroskopische, submikroskopische und repräsentative Ebene. Chemiker können problemlos innerhalb dieser Ebenen kommunizieren und zwischen diesen wechseln - Lernenden fällt dieses jedoch schwer. Eine sprachliche oder bildliche Vermischung der Ebenen kann Verständnisschwierigkeiten und fachlich nicht anschlussfähige Vorstellungen hervorrufen.

Ziel des Projektes chem.LEVEL war es, die genannten Ebenen im Unterricht bewusst zu machen und eine fachsprachlich korrekte und ebenenspezifische Kommunikation zu fördern. Zu diesem Zweck wurde eine digitale, interaktive Lernumgebung für Tablets entwickelt. Diese beinhaltet Lernaufgaben, die optisch in die drei Ebenen eingebettet sind. Diese werden schülergerecht als Beobachtungs-Ebene, Vorstellungs-Ebene und Symbol-Ebene benannt.

Jede Ebene ist in drei Stufen differenziert, um eine Förderung aller Schüler:innen zu ermöglichen. Die Basis bildet eine entwickelte Differenzierungsmatrix, die zwischen den drei Anforderungsbereichen der Bildungsstandards unterscheidet.
Die Gestaltung der Lernumgebung basiert auf Kriterien aus den Bereichen der cognitive theory of multimedia learning und des sprachsensiblen Fachunterrichts.
Die Entwicklung und Optimierung des Lernmaterials erfolgte gemäß dem Ansatz des Design Based-Research in einem zyklischen Prozess aus Entwicklung, Erprobung, Analyse und Optimierung. Lernprozesse sowie Lernzuwächse wurden im Rahmen von Videoanalysen und Prä-Post-Erhebungen untersucht.