Yoga wurde im 19. Jahrhundert von Europäern entdeckt. Schon Georg Friedrich Hegel diskutierte mit den Brüdern Schlegel und mit Wilhelm von Humboldt über die Frage, was Yoga sei. Indologen waren auf eine alte, in Sanskrit formulierte systematische Anleitung zur Meditation gestoßen, die den Namen YOGA SUTRA trägt. Englischsprachige Übersetzungen dieses Textes wurden seit 1880 von Theosophen verbreitet.

In Wien hatte sich Friedrich Eckstein, ein Freund von Rudolf Steiner, schon früh für Yoga interessiert; Sigmund Freud und Gustav Meyrink berichten darüber. Einige Theosophen experimentierten nach den Anweisungen des YOGA SUTRA.
In verschiedenen Aufsätzen (1904/05) reflektierte Rudolf Steiner das theosophische Interesse am Yoga und interpretierte wesentliche Inhalte des YOGA SUTRA. Die vorliegende Studie zeigt, welche Textquellen dabei eine Rolle gespielt haben.

Ein ausführlicher Apparat im Anhang enthält den von Theosophen favorisierten Text des YOGA SUTRA in der Übersetzung von W.Q. Judge (englisch/deutsch) und Auszüge aus weiteren damals diskutierten Schriften zum Yoga.