In zwei der weltweit ältesten Religionsmuseen wurden zu Ende der 1920er und im Verlauf der 1930er Jahre ähnliche religiöse Objekte mit sehr unterschiedlichen kuratorischen Intentionen inszeniert. Die beiden Museen in der Sowjetunion und in Deutschland werden – auch anhand von zahlreichen, bislang unveröffentlichten Illustrationen – sinnlich vor Augen geführt, wobei ihre Akteure porträtiert und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Gründung sowie ihre Vorgänger-Museen beleuchtet werden. Die rekonstruierende Analyse von Ausstellungen in beiden Häusern basiert auf der Auswertung einer Fülle an archivalischen Quellen und lässt die kuratorische Praxis zwischen Ent- und Verzauberung von Religion und religiösen Objekten lebendig werden.