»Sprechgattungen« nennt Michail Bachtin die formale, stilistische, expressive und dialogische Organisation unserer alltäglichen Äußerungen. Für das vorliegende Buch wurde das von ihm 1953 verfasste Manuskript zum Problem der Sprechgattungen neu übersetzt und durch Notizen und Vorbereitende Materialien sowie zwei weitere Fragmente, die erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen, ergänzt. Die Texte zeigen, wie Bachtin linguistische Debatten der 1920 er Jahre wieder aufnimmt und mit seinen Thesen zum fremden, dialogischen und polyphonen Wort ergänzt. So formuliert er – zumindest implizit – auch einen Beitrag zum Verhältnis von Dialogizität und Performativität.