Aus der Betrachtung der Flavier ergibt sich noch immer häufig ein zweigeteiltes Bild: Den ‚guten‘ Kaisern Vespasian und Titus steht der ‚Tyrann‘ Domitian entgegen, der sich zu weit vom augusteischen Ideal entfernt hatte. Vor diesem Hintergrund analysiert die vorliegende Studie die flavischen Repräsentations- und Legitimationsbemühungen im Traditionszusammenhang des frühen Principats. Als Untersuchungsgegenstand dient hierbei Germanien – ein geographischer Raum, in dem sich alle drei flavischen Kaiser sowie nahezu alle männlichen Vertreter des iulisch-claudischen Herrscherhauses zu bewähren hatten. Durch einen interdisziplinären Zugriff auf die uns überlieferten Quellen kann dabei der Blick auf eine gesamtflavische Herrschaftsauffassung eröffnet werden.