In einem konzisen Vortrag legt Alain Badiou sein Verständnis des Marxismus dar und verleiht dabei seiner eigenen Philosophie neues Profil.Ausgehend von seiner persönlichen Beziehung zum Marxismus skizziert Alain Badiou seine Quellen und Entwicklungen. Dabei nimmt er eine Reihe von Verschiebungen marxistischer Begriffe vor, indem er den Akzent seiner Analyse auf den Klassenkampf und das Erkennen von Klasseninteressen legt. Auf diese Weise entsteht eine Definition des Marxismus, die ihn als „Denken der Verwandlung der Erkenntnis in Handeln“ bestimmt und den Schwierigkeiten entgeht, die mit der Definition des Marxismus als Wissenschaft oder Politik verbunden sind. Schließlich stellt Badiou mit der Frage nach dem Marxismus auch die große Frage der Moderne: Wenn der Kapitalismus vor allem deswegen (vorerst) gewonnen hat, weil er sich mit der Moderne gleichzusetzen wusste, wie kann die kommunistische Idee vor dem Hintergrund der gegenwärtigen globalen Verhältnisses mit dem Projekt der Moderne verbunden werden?